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Eigentlich wollte ich eine Homepage machen ohne Hinweis auf mich, ohne Angabe von persönliche Daten. Ich mag diese Selbstbeweihräucherung nicht.
Dann stellte ich mir die Frage ob das überhaupt geht?? Nicht wirklich, oder??

Geboren wurde ich Mitte September 1966 in Bülach. Meine Familie hat damals in Kloten gewohnt. Ich bin also von Geburt her ein echter "Zürcher Unterländer". Mein Heimatort ist allerdings Engelberg / OW. Aber Heimat ist für mich eigentlich dort, wo man sich wohlfühlt und zuhause ist. Das ist bei mir wirklich das Zürcher Unterland.


 
Nach einem kurzen Zwischenstopp in Alschwil ist meine Familie 1969 nach Karachi/Pakistan gezogen. Mein Vater hat damals für eine renomierte Schweizer Fluggesellschaft gearbeitet. Meine Schwestern und ich gingen dort in die Deutsche Schule. Das Leben in Karachi war eigentlich sehr angenehm. Es war immer schön warm, wir wurden mit dem Bus in die Schule gebracht, wohnten in einem grossen Haus und führten mehr oder weniger das selbe sorglose Leben wie die Kinder in der Schweiz auch. Nur mit einem winzigen Unterschied für mich: wir hatten keinen Fernseher. Also hatten wir Kinder viel Zeit zum draussen spielen, manchmal haben wir etwas gebastelt oder ich habe mich mit meinen Matchbox- Autos vergnügt. Lego und Fischer-Technik gehörten ebenso zu meinen Liegblingsspielsachen wie Quartetts. Besonders die Auto- und Motorsport-Quartetts haben es mir angetan.


 
In den Sommerferien sind wir immer zu unseren Grosseltern in Deutschland und in die Schweiz gefahren. Da  Oma und Opa in Rodenkirchen/Niedersachsen ein grosses Haus hatten, war dies unser bevorzugter Ferienort. Es war eine gute Zeit, ich erinnere mich gerne zurück.


 
Im März 1978 sind wir dann wieder zurück in die Schweiz gekommen. Für mich eigentlich eine schwierige Zeit, da ich mich mit vielen Situationen auseinandersetzen musste, die mich ganz schön gefordert haben. Ich bin innerhalb von drei Jahren in vier verschiedenen Schulklassen an drei verschiedenen Schulen gewesen. Meine Noten waren eigentlich nie besonders, obwohl ich gerne zur Schule ging. Es gab sogar Zeiten da wollte ich Lehrer werden.
 
In meiner Freizeit habe ich mich bei den Pfadfindern engagiert und es dort bis zum Leiter Jugend+Sport gebracht.
Mit Zeitungsaustragen oder Babysitten habe ich mein Taschengeld ausgebessert, etwas davon habe ich gespart, den Rest dann aber gern für Süssigkeiten oder später für Zigaretten und Spielautomaten ausgegeben.

Die Berufswahl gestaltete sich für mich etwas schwierig. Der Berufswunsch Lehrer war aufgrund meiner schlechten Noten, besonders in Französisch, nicht mehr drin. In der Schule haben wir diverse Test gemacht, die haben mich auch nicht weitergebracht. Auf dem Berufswahlamt habe ich mir dann eine Liste mit Lehrberufen geholt. Ganz rechts gab es eine Spalte mit den Gehältern nach der Lehre. Ich habe mir dann den Beruf rausgesucht, in dem man nach der Lehre am Meisten verdient hat, nämlich FEAM; Fernmeldeelektronikapparatenmonteur! Ein Wort, ohne Luft holen und ohne Schlucken. Leider gab es nicht soviele Lehrstellen, und die wenigen die es gab, waren alle schon vergeben.
 
Kurz vor den Herbstferien hatte mein Vater dann den Vorschlag, ich könne doch eine Schnupperlehre als Koch machen. So hätte ich schon mal eine Schnupperlehre und das würde sich in meinen Berwerbungschreiben gut machen (Vitamin M gab es damals leider noch nicht). Die Vorstellung das ich Koch lernen sollte, jagte mir eiskalte Schauer über den Rücken. In einer Küche ist es immer stressig und riecht teilweise unangenehm, man schneidet sich an den Messern und hinterher ist man nur am putzen und abwaschen.  Ich wollte auf keinen Fall den gleichen Beruf erlernen wie mein Vater!
Der Termin der Schnupperlehre rückte immer näher, es waren die ersten zehn Tage in den Herbstferien. Ich bin mit dem Zug nach Zürich zum Hotel gefahren. Irgendwie kam es anders als erwartet. Die Leute waren nett, die Küche sehr sauber, nirgends roch es unangenehm, es gab immer was zu essen und hin und wieder gab es Zeit um "Seich" zu machen. Ja, das gefiel mir so gut, dass ich nach den zehn Tagen Schnupperlehre entschied Koch zu lernen, allerdings nur in diesem Hotel. Ich denke ich haben einen guten Eindruck hinterlassen, denn obwohl sich der Küchenchef schon für drei Lehrlinge entschieden hat, durfte ich als Nummer vier im Frühjahr dort meine Lehre beginnen.
 
Die Lehrzeit hat mich, wie die Meisten meiner Leidensgenossen auch, sehr verändert. Mich Gott sei dank zum Positiven, hoffe ich doch. Ich war endlich weg von Zuhause, hatte mein eigenes Zimmer im Maximilianeum, ich war auf mich gestellt, konnte tun und lassen was ich wollte und hatte immer etwas Geld im Sack. Manchmal ging ich in der Zimmerstunde oder an freien Tagen noch arbeiten. In der Badi Seebach habe ich mal einen Sommer am Kiosk ausgeholfen, sonst habe ich in der Stadt Zürich Werbeprospekte für ein Modegeschäft ausgetragen. So gab es zusätzlich etwas Geld in die Kasse, womit ich mir dann meist Urlaub auf den Kanaren geleistet habe.
Im nachhinein war es eine gute Zeit, aber ich kann mich auch an Tage erinnern, an denen es mir eher bescheiden ging. Naja, ich habe mich da halt durchgebissen, irgendwie gings dann doch immer vorwärts. Ich hatte auch das Glück, dass ich immer auf den Rat und die Hilfe von Arbeitskollegen zurückgreifen konnte. Der damalige Patissier war für mich sowas wie Elternersatz. Er hat mich unterstützt und hin und wieder auch gepusht! Danke.
 
Dann kam die Lehrabschlussprüfung, wir mussten damals nach Weinfelden. Ich habs eigentlich nicht schlecht gemacht. Die praktische Prüfung war nicht so berauschend, dafür die schriftliche und mündliche umso besser.
 
Egal, ich habs geschaft, ich habe den eidgenösischen Fähigkeitsausweis als Koch erworben, Punkt.

Nach der Lehre bin ich noch drei Monate in meinem Lehrbetrieb geblieben. Es war damals üblich um die Zeit bis zur Rekrutenschule zu überbrücken. Zur Belohnung habe ich mir damals ein Motorrad gekauft. Eine Yamaha DT, 125 ccm, in blau. Das war die erste wassergekühlte 125er von Yamaha. Mit dem Hobel bin ich allerdings nur einen Sommer gefahren. Zum Einen hatte ich kein Geld für die Prüfung, zum Anderen hatte ich da so diverse Erlebnise die mir klar werden liessen, dass Motorradfahren doch nicht ganz ungefährlich ist.
 
Meinen Militärdienst habe ich eigentlich ohne grösseren Schaden überstanden. Habe damals bis zum Fourier gemacht, das war besser als zu arbeiten, und eine gratis KV-Schnellbleiche habe ich auch bekommen.
 
Es war Ende November 1988 und ich hatte noch ein dreiviertel Jahr bis zur Hotelfachschule. Also wieder Job suchen, nur nicht in der Küche. Ich habe dann in Oerlikon im Swisshôtel eine Stelle als Restaurantkassierer angenommen. Drei Monate später durfte ich an die Reception, als Kassierer. Das war eigentlich meine sorgloseste Zeit im Leben. Ich habe nie zuvor das Leben so genossen wie zu dieser Zeit. Es gab keine Schule, keine Prüfungen, keinen Leistungsdruck. Nur einen Job im Schichtdienst mit sehr guten Kollegen. Ich war der Rookie und hatte Welpenschutz. Eigentlich hätte ich in dieser Zeit etwas Geld für die Hotelfachschule sparen sollen, das fiel mir aber leider erst etwas zu spät ein. Egal, ich hatte noch das Sparbuch mit dem ganzen Lohnersatz aus der Militärzeit, und wenn das Geld dann etwas knapp werden sollte, finde ich bestimmt einen Job um das Manko wieder zu beheben.
 
Die Zeit an der Hotelfachschule war wieder geprägt von Prüfungen. Ich hatte wenig Geld und auch keine Lust ein Semster zu wiederholen. Also musste ich mich zusammenreissen und immer schön lernen. Das Diplom dieser Schule war für mich das grosse Ziel. Wenn ich das schaffen sollte, dann konnte ich stolz auf mich sein. Denn dann habe ich es alleine geschafft!! Sollte ich es vergeigen, dann wäre ich auch alleine dafür verantwortlich. Also hiess die die Devise für mich damals: go for it!!
 
Die Charaktere meiner Mitschüler war sehr unterschiedlich, es gab Streber, Wannabees, Ältere, Jüngere; aber  vielen fehlte die Lockerheit die eine Studienzeit eigentlich mit sich bringen sollte. Zumindest kenne ich das so aus dem Maximilianeum. Der grösste Teil der Studenten ging am Wochenende nach Hause, es hat sich dann doch noch ein Grüppchen herausgebildet, dass die Wochenende im Internat verbrachte. Dann gab es oft Käsefondue, viel Wein, viele gute Gespräche und meistens einen dicken Kopf am nächsten Morgen.
 
Während der Praktika in Interlaken und Regensdorf galt es Geld zu sparen. Das Leben an der Schule war doch teurer als erwartet. Die Prüfung am Ende des ersten Semester war für mich aufgrund der guten Vorbereitung ein "Schaulaufen".  Alles lief perfekt, ich war locker und am Ende mit der Note sehr zufrieden.
 
Das letzte Semester war dann auch das anstrengenste, noch mehr Prüfungen, die Diplomarbeit musste geschrieben werden, und die Jobsuche für das Leben nach der Schule wurde auch zum dominanten Thema. Ich habe eigentlich alles gut gemeistert, nur das mit der Jobsuche gestaltete sich etwas schwierig. Ich hatte absolut keinen Bock wieder ins Militär zu gehen, und habe deshalb hauptsächlich in Deutschland nach einem ansprechendem Job gesucht. Noch vor den Weihnachtsferien hatte ich eine mündliche Zusage eines Hotels in Bielefeld, nur der Vertrag liess auf sich warten. Nach mehreren Telefonaten wurde mir dann mitgeteilt dass ich aufgrund diverser Sparmassnahmen den Job doch nicht bekomme. Toll, die Abschlussprüfungen standen an und ich war ohne Job, grauenhafte Vorstellung. So musste ich dann wohl oder übel wieder bei meinen Eltern einziehen. Ich habe mich dann auf Alles und auf Jeden beworben der etwas zu bieten hatte, manchmal habe ich in einer Woche bis zu dreissig Bewerbungen geschrieben.

Im Juni war es dann soweit, ein Hotel in Offenburg hat sich meiner erbarmt und mich aufgenommen. Mit einem von meinem Vater geliehenem Startgeld von Tausend Franken hat meine lang ersehnte Zukunft endlich begonnen. Gewohnt habe ich damals in einer Wohngemeinschaft. Das war eine gute Erfahrung, würde ich jederzeit wieder machen. Wir hatten viel Spass am Leben und auch so manche Kiste Bier vernichtet. Der Job war nicht so prickelnd, manchmal sogar langweilig. Die Führung des Hotels war etwas orientierungslos, am Schluss haben fast alle Department Heads gekündigt. Ich habe im Herbst des zweiten Jahres in Offenburg meine Überzeit und meinen Urlaub genommen und in dieser Zeit meinen Führerschein gemacht. Ich hatte zwar kein Geld für ein Auto, aber immerhin habe ich mich überwunden mit sechsundzwanzig endlich Autofahren zu können.
 
Nächste Station war Münster in Westfalen. In einem schönen Hotel am Aasee habe ich als Einkaufsleiter angefangen. Der Job war genau das Gegenteil von dem in Offenburg. Es gab viel zu tun, aber es hat auch viel Spass gemacht. Die Tage waren lang, die Wochenende eher kurz. Es war nicht so gesellig wie in Offenburg, gab weniger Partys. Zwei meiner WG- Bewohner aus Offenburg haben sich auch in Münster niedergelassen. Sie waren nun verheiratet und Eltern von Zwillingen, Jungs.  Ich habe mir hin und wieder Ihr Auto geborgt und auch sonst den Kontakt gepflegt. Irgendwann hat uns jemand einen Landgasthof ausserhalb von Münster, in Hilltrup angeboten. Das war genau die Abwechslung die ich brauchte, der Job im Hotel hat zwar Spass gemacht, aber der Direktor hatte mich auch auf dem Kiecker. Nichts war ihm recht, dem Choleriker. Sorry für diese Bewertung, aber wäre er etwas zuvorkommender gewesen, würde ich heute noch dort rumwuseln!!
 
Wir haben dann den Gasthof zu dritt übernommen. Für mich war das ein Abenteuer ohne Verpflichtungen. Da ich keine unbefristete Aufenthaltserlaubnis für die Bundesrepublik Deutschland hatte, durfte ich auch viele Verträge nicht unterschreiben. Andererseits fühlte ich mich in diesem Projekt auch nicht vollständig integriert.
Das Einrichten und die ganze Pre-Opening-Phase war sehr erfolgreich für mich. Wir haben eine gute Speisekarte aufgesetzt, sie ist für mich immer noch der Masstab für jeden Restaurantbesuch. Auch die Getränkekarte war vorbildlich!! Die Auswahl der Speisen für Buffet und Bankette war ebenfalls ein Hammer. Nichts kompliziertes, aber gut zu presentieren, und sehr gut gekocht. Ich habe mir später oft vorgestellt, dass wir viel erfolgreicher gewesen wären,  wenn wir als Dreier-Team durch die Lande gezogen wären und marode Betriebe wieder neu aufgebaut und neu positioniert hätten. (Hinterher ist man immer etwas schlauer)
 
Kleine Anekdote noch: Wir hatten unseren Gasthof gerade drei Monate geöffnet, da rief der Direktor vom Hotel in Münster an und fragte ob ich nicht wieder zurückkommen wollte. Mein Nachfolger wäre nicht so das Gelbe vom Ei und es sei viel Arbeit liegengeblieben. - Das ging runter wie Öl, hat sehr gut getan. Doch ich habe dankend abgelehnt, frei nach der Sportler Devise: They never come back!
 
Für mich war das Abenteuer Selbständigkeit dann im Frühjahr '95 vorbei. Ich habe im fernen Frankfurt am Flughafen einen neuen Job im Catering gefunden. Ich war nahezu pleite und musste mir das Geld für die erste Miete und die Kaution von meinen Eltern borgen. Dafür hatte ich endlich wieder ein regelmässiges Einkommen mit all den damit verbunden Anehmlichkeiten. Ein Jahr später konnte ich mir sogar mein erstes Auto leisten!! Es war ein Bordeauxroter Opel Kadett E. Innen mit grauen Velour-Sportsitzen. Erstzulassung war im September 88. Das war für mich ein unvorstellbarer Gewinn an Lebensqualität. Endlich war ich richtig mobil, war nicht mehr auf die geldvernichtende Deutsche Bahn angewiesen. Ich bin zwar nachwievor mit der S-Bahn nach Frankfurt gefahren, aber nur weil die Parkplätze dort zu teuer waren.


 
Die Zeit in Frankfurt war für mich auch beruflich sehr erfolgreich. Ich hatte die Gelegenheit an einem Konzern-internem Managementtraining teilzunehmen. Nach einem Sprachaufenthalt in Irland und weiteren Privatstunden in Kronberg habe ich mich dann an einem Assessment Center für dieses Programm qualifizieren können. In fünf einwöchigen Seminaren wurden wir auf die Aufgaben und Pflichten eines Unitmanager vorbereitet. Das Gute daran war, dass die Seminare in Genf, auf dem Stoos, in Feusisberg, in Miami und in Atlanta stattgefunden haben.
Kurz vor Abschluss des Trainings habe ich ein Jobangebot der Konkurenz für den Standort Zürich bekommen!!

Ich habe nicht lange gezögert. Ich war mittlerweile 35 Jahre alt, und wollte endlich die Früchte meiner Saat ernten. Der Job in Zürich war finanziell lukrativ, aber sonst etwas schwierig. Wie schwierig hat sich dann erst Monate später gezeigt.
 
Es war Oktober des Jahres 2001. Die ganze komerzielle Luftfahrt geriet aus den Fugen. Der Anschlag auf das World Trade Center in New York hatte weite Kreise gezogen. In den USA haben sich mehrere Fluggesellschaften nur noch dank Chapter eleven (umfangreicher Gläubigerschutz) über Wasser halten können, in der Schweiz ist die einst so erfolgreiche Swissair an den Kosten ihrer weitläufigen Beteiligungen zerbrochen. Es war eine schwierige Zeit, die Arbeislosenzahl in den Gemeinden rund um den Flughafen stieg rapide an. Mittendrin war ich, mit dem Job und der Branche unzufrieden und auf der Suche nach einem neuen Betätigungsfeld. Ich stand damals kurz vor einem Burnout, alles wuchs mir über den Kopf, mir fehlte die Kraft und Motivation, hatte kein klares Ziel. Um mich herum war es damals etwas düster....
 
Doch eines Abends war da ein ganz kleiner, aber ziemlich heller Lichtblick in Form einer Nachricht auf dem Anrufbeantworter. Ich hatte mich bei einem Süsswarenhersteller im Aargau auf eine Position als Produktions-planer beworben. Hatte bereits zwei Gespräche dort, aber irgendwie ging es nicht vorwärts. Bis zu diesem Abend, es war der sechsundzwanzigste Februar. Zwei Tage vor Monatsende. Die nette Stimme auf dem Anrufbeantworter teilte mir mit das sie an mir interessert sind und bieten mir den Job als Planer an. Ich war den Tränen nahe, hatte die ganze Nacht nicht geschlafen. Morgens im Betrieb war ich der erste; - dann endlich war es acht Uhr. Ich rief in Lengnau an und bestätigte mein Interesse an dem Job. Über die Vertragsbedingungen wurden wir uns schnell einig und so bin ich in der Mittagspause schnell zur Vertragsunterzeichnung dorthin gedüst. Vorher hatte ich noch meine Kündigung geschrieben. Mit dem neuen Vertrag in der Tasche bin ich dann aufs Postamt nach Rümlang gefahren und habe dort meine Kündigung als Einschreiben abgegeben. Danach habe ich mich erstmal für fünf Minuten auf eine Parkbank setzen müssen. Wow, das ging dann doch schnell und flott.
 
Die erste Zeit am neuen Arbeitsort war alles andere als rosig. Die Firma befand sich im Umbruch, war in den letzten Jahren stark gewachsen. Die Fluktuation, auch in meiner Abteilung, war für meine Vorstellung hoch, es ging dadurch viel Wissen verloren. Ich habe dies als Chance genutzt und mich aktiv an der Neugestaltung des Unternehmens beteiligt. Es war mir wichtig ein gutes Team um mich herum zu wissen, ich konnte meine Erfahrung vielerorts mit einbringen. Auch die Akzeptanz in der Produktion war schnell hergestellt, wenn zu Beginn auch etwas holprig.  
 
Plötzlich ging es vorwärts und ich fand mich in einem neuen Lebensabschnitt wieder. Meine "Midlifecrisis" war überwunden, ich hatte Spass an der Arbeit, der Stress war zu bewältigen und das Leben bot mir eine neue Perspektive. Mittlerweile bin ich über vierzig Jahre alt, und ich denke ich bin im Leben angekommen. Habe meinen Platz gefunden und kann auch mal an mich denken. Ich habe einen kleinen aber feinen Freundeskreis, fühle mich in meiner Haut wohl und freue mich auf das, was das Leben noch für mich bereit hält......

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